Am 30. Dezember ist in Tiefgraben (Mondsee) das 6. Bergfahren der Tiafgroba Rossara.
Bei dieser Brauchtumsveranstaltung kommen viele Kaltblüter in das Salzkammergut und ziehen bereits geschlagenes Holz mit dem Schlitten in das Tal.
Bevor das Holz jedoch in das Tal gezogen werden kann, müssen Vorbereitungen getroffen werden. Als erstes wird logischerweise das Holz geschlagen (gefällt), danach werden die Holzstämme auf Haufen zusammengezogen, damit sie die später eintreffenden Veranstaltungsteilnehmer einfach anhängen und ziehen können.
Am 1. Dezember durfte ich beim Zusammenziehen der Stämme dabei sein und das Ganze festhalten.
Wer mir auf Facebook folgt, der hat möglicherweise in den letzten Monaten mitbekommen, dass ich auf der Suche nach jemanden war, der mit seinem Kaltblüter Holz arbeitet. Ich wollte so eine Fotostrecke irgendwann mal unglaublich gerne bei Schnee machen. Vor Jahren habe ich Bilder von richtig schweren Kaltblütern gesehen, ich glaube sie wurden in Polen aufgenommen. Diese Bilder zeigte die ganze Kraft der Tiere, bei wunderschöner Licht. Von da an wusste ich: sowas will ich auch mal aufnehmen.
Ich wurde dann über eine Bekannte auf den Verein der „Tiafgroba Rossara“ (Rossara meint soviel wie Pferdemenschen. Ross = Pferd) aufmerksam. Ich schrieb mit der Veranstalterin und sagte ihr, wenn sie mal wo Holz ziehen ist, dann soll sie mir Bescheid geben. Am 30. November schrieb mir Gerti, dass sie am darauffolgenden Tag das Holz für die Veranstaltung zusammen ziehen, und da gerade Schnee liegt, könnte ich doch mitkommen.
Am Nächsten Tag fuhr ich dann mit großer Vorfreude nach Tiefgraben und wurde nicht enttäuscht.
Es waren drei Pferde + Besitzer am Start: Hans mit seiner Greta, die das Holzarbeiten früher beruflich machten. Greta ist 17 Jahre und ein absoluter Profi was die Arbeit im Wald angeht. Dann war Andi mit seiner Josefa dabei. Josefa ist eine 7 Jährige Stute und hat für das erste Mal Holzarbeit im Wald ihre Arbeit auch mehr wie nur gut gemacht. Super schön ist auch zu sehen, wie sehr die Besitzer von Josefa das Kummet (das ist das Geschirr um den Hals) angefertigt haben: es bietet im Gegensatz zu herkömmlichen Kummet eine breite Auflagefläche, und verteilt somit die Last unglaublich gut. Und zu guter Letzt war noch Gerti mit ihrer jungen Stute Trixi mit am Start. Trixi war ebenfalls das erste mal beim Holzrücken dabei. Und für ihre jungen nicht ganz 4 Jahre hat die Stute ihre Aufgabe so großartig gemacht. Unglaublich zu sehen wie den Norikern das Holzrücken im Blut liegt.
Ich bin (wenn das Wetter gut ist) am 30.12. wieder mit dabei – als Zuseher und ev. auch Fotograf. Jeder der Lust hat, kann dorthin zuschauen kommen. Am Ende der Bilder gebe ich euch noch die Ausschreibung dazu.
Ich sag‘ danke an alle Beteiligten, dass ich so mühelos mit euch mit kommen konnte, und freue mich schon sehr auf weitere Bilder der Österreichischen Traditionspferde bei der Arbeit.
Nun aber die Bilder: