die Reisestrecke
Die nächsten Bilder sind von der Tagesstrecke von Ísafjörður bis nach Bjarkarholt.
Wie gestern im Blogbeitrag schon berichtet, fuhren wir am frühen Morgen los und besuchten das Polarfuchs-Zentrum in Súðavík (hier zu den superflauschigen Bildern). Danach ging unsere Reise zurück in Richtung Ísafjörður, um durch den Tunnel nach Suðureyri zu reisen. Hier fotografierte ich die Fischer bei ihrer Arbeit (hier gehts zu den Bildern der Fischer).
Der Tunnel von Ísafjörður in den Süden ist etwas ganz spezielles, denn inmitten des Tunnels gibt es eine Kreuzung. Der Ausblick vor dem Tunnel ist einen Halt wert:
Wir nahmen die Abzweigung nach Suðureyri und sahen gleich nach dem Tunnelende das wunderschöne Panorama:
Nach den Bildern mit den Fischern fuhren wir noch ans Ende der Straße:
Zurück im Tunnel nahmen wir die Straße in Richtung Süden. Wir fuhren zwischen Bergen hindurch und kamen zum nächsten Fjord, dem Dýrafjörður. Hier hat man einen absoluten Traumblick über die Berge auf der anderen Seite des Fjordes:
Am anderen Ufer des Fjordes befindet sich der malerische Ort Þingeyri. Kurz vor dem Ort zweigt eine Straße ab. Bis zu dieser Abzweigung waren sämtliche Straßen asphaltiert. Hier begann die erste endlose Schotterpiste des Tages. Hier der Blick über den Dýrafjörður von der anderen Seite:
Immer mal wieder befinden sich Häuser mitten im Nirgendwo, wie das hier wenig oberhalb von Þingeyri gelegene Brekka:
Man fährt die Schotterstraße immerzu weiter und gelangt auf die Hochebene Hrafnseyrarheiði. Von dort aus hat man bei Schönwetter (das hatten wir!) immer wieder wunderschöne Ausblicke auf verschiedenste Bergformationen und zurück in Richtung Þingeyri. Einfach toll zu fahren diese Straße. Sie ist auch ganz gut präpariert:
Je höher man kommt, desto mehr sieht man, weshalb die Pisten über die Hochebenen oft gesperrt sind, und nahezu den ganzen Winter nicht zu passieren sind:
Auf der anderen Seite der Hochebene geht eine Straße in vielen steilen Schleifen hinunter. Wir hatten wie gesagt unglaublich schönes Wetter, die Piste war gut zu befahren – aber bei Sturm oder Schnee möchte ich diese Straße wirklich nicht passieren. Das wäre mir dann doch etwas zu gefährlich:
Man gelangt an den nächsten großen Fjord dem Arnarfjörður. Kurze Zeit nach der Bergfahrt steht man schon wieder fast auf Meereshöhe. Von weitem sieht man die unzähligen Berge und kleinen Fjorde entlang des Arnarfjörðurs. Ein unglaublich beeindruckender Anblick:
Eines, wenn nicht das meistbesuchte Ziel der Westfjorde ist der Wasserfall Dynjandi. Man fährt einige Kilometer dem Meer entlang und kommt dann zu einer Abzweigung. Wenige hundert Meter danach befindet sich ein großer Parkplatz und ein Wanderweg hoch zum Dynjandi.
Das über die Bergkante fallende Wasser bildet nach und nach verschiedene Wasserfälle. Der oberste ist der bekannte Dynjandi. 5 weitere Wasserfälle befinden sich unterhalb.
Unsere Fahrt ging weiter, bis wir auf der nächsten Hochebene an einer Abzweigung standen.
Wir wollten noch zum Vogelfelsen Látrabjarg fahren. Die kürzeste Strecke wäre gerade aus gewesen, dann die Straße in den Westen bis zum Ende folgen. Aber: wir mussten genau diese Straße auch zurück fahren, da wir ja tendenziell wieder zurück in den Süden wollten. So entschieden wir die Abzweigung zu nehmen und die etwas länger erscheinende Schotterstraße über einige schöne Fjorde zu bereisen, damit wir eine Straße nicht 2x fuhren.
10 Minuten nach der Entscheidung bereute ich diese wieder. Denn die Schotterpiste zuvor war gegen Ende schon nicht mehr so gemütlich zu befahren. Aber diese Schotterpiste brachte uns an die Grenzen. Wir konnten meist maximal 40 km/h fahren, da so viele Schlaglöcher und Unebenheiten die Piste säumten. Aber: umdrehen war auch nicht drinnen. Eine endlos erscheinende Fahrt begann.
Die Aussicht war zwar atemberaubend, aber immerzu durchgerüttelt werden machte es nicht gerade besser.
Nach etwa 17 Kilometern wurde unser Aushalten belohnt, denn mitten im Nirgendwo erschien ein kleines Open Air Schwimmbad, das Reykjafjardarlaug. Wir schmissen uns in unsere Badekleidung und gingen in das Wasser. Es war nicht sonderlich warm, aber durch ein Rohr kam immerzu warmes Wasser nach. Wie entspannend!
Die Isländer haben aber mehr drauf als einfach so mitten im Nirgendwo ein Bad zu bauen. Sie können auch eine Toilette dazu stellen – einfach so. Die Toilette war zwar an kein Abwassersystem angeschlossen dafür aber ein absoluter Hingucker.
Die nächsten 17 Kilometer Schotterpiste rüttelte uns wieder ordentlich durch. (Habe ich schon erwähnt, dass ich für den Spätsommer dieses Jahres eine Reise durch das Hochland plane? Da gibt’s nur schlecht präparierte Schotterpisten.) 😉
Kurz vor Bíldudalur nahm die erste unendliche Schotterpiste ein Ende. In dem Ort leben gerade einmal 168 Einwohner, aber wisst ihr was wir als erstes, beim Erreichen der asphaltierten Straße, sahen? Einen Flughafen. Zwar nur ein kleiner, aber immerhin. Diese Isländer! Wie ich später herausfand wird dieser Flughafen hauptsächlich für die zwei nahe gelegenen größeren Dörfer verwendet.
Wir kamen recht zügig von Bíldudalur über Tálknafjörður zur kleinen Stadt Patreksfjörður. Hier aßen wir eine Kleinigkeit und setzten unsere Reise fort zum Vogelfelsen.
Eine Abbiegung zeigte uns den Weg nach Látrabjarg an. Ich freute mich, denn die ersten Kilometer waren asphaltiert. Wir kamen bei dem Schiffsrumpf Garðar vorbei.
Von da an folgte eine weitere, noch schlechter präparierte, 43 Kilometer lange Schotterpiste. Wir fuhren und fuhren und fuhren. Nach einiger Zeit kamen wir bei dem Dorf Hnjótur vorbei. Ich habe noch nicht recherchiert was die ganzen alten Sachen, wie ein Flugzeug, dort zu suchen haben, aber es war auf jeden Fall beeindruckend:
Nach 18 Kilometern kamen wir in ein Dorf, an dem die Schotterpiste endete:
In meinem Reiseführer stand, dass es einen 5 Kilometer langen Weg von dem Ort bis zum Vogelfelsen gibt. Diesen kann man manchmal mit einem normalen Auto passieren, manchmal nicht. Da wir schon so abgehärtet waren, fuhren wir drauf los, was auch kein Problem darstellte. Manche Teile der Strecke waren nicht so gut zu befahren, aber niemals ein Problem. So kamen wir am späten Abend beim Vogelfelsen an und sahen nach wenigen Metern schon die ersten Papageitaucher, wegen denen wir dort waren.
Beim zurück-gehen zum Auto kam uns noch ein Polarfuchs entgegen und glücklich fuhren wir die Straße wieder zurück bis zur Asphaltierten Hauptstraße. Etwa 30 Kilometer später kamen wir müde an unserer Unterkunft an.
Die Bilder vom Vogelfelsen gibt es demnächst, in einem extra Blogbeitrag.