Heute gibt es schon die nächsten Bilder von der Islandreise vom Mai 2017.
Wie im vorherigen Blogbeitrag schon erzählt, hatten wir einen Kilometer- und Schotterpisten reichen Tag zu bewältigen. Wir fuhren von der Hauptstadt der Westfjorde zuerst zwei in einem großen Gehege lebende Polarfüchse besuchen, danach in ein Fischerdorf um die Fischer bei der Arbeit zu fotografieren, und danach ging die Reise weiter über wunderschöne Straßen, die teilweise sehr schlecht zu befahren waren.
Irgendwann gegen Abend kamen wir am westlichsten Punkt Islands, und mit Ausnahme weniger Inseln am westlichsten Punkt Europas an. Der Vogelfels Látrabjarg ist etliche Kilometer lang und es tummeln sich unzählige Vögel dort. Die verschiedensten Vogelarten findet man vor, wobei mein Hauptaugenmerk wieder einmal auf dem Nationalvogel Islands, dem Papageitaucher, lag.
Gestern habe ich euch ebenfalls berichtet, dass die letzten 5 Kilometer vom letzten Dorf bis zum Parkplatz des Vogelfelsens nicht immer befahrbar sind. Nichts desto trotz hatten wir keine Lust so weit zu gehen und fuhren mit unserem kleinen Auto dorthin. Wir kamen ohne Probleme am Parkplatz an und zogen uns als allererstes unsere winddichte Kleidung an, denn der Wind blies uns regelrecht um die Ohren.
Vom Parkplatz aus geht man wenige Meter auf eine Anhöhe, von der man ewig weit entlang des Felsens wandern kann. Wir gingen gemütlich vor uns hin und fanden sehr schnell die ersten Vögel.
Der Vogelfels hat mich schwer beeindruckt. So unzählig viele Vögel auf so einem gigantischen Felsen – jeder in seiner Ordnung (ein super spannendes Thema, die Vögel haben eine genaue „Anordnung“ wo welche Art nistet).
Schon bald kamen wir den Papageitauchern näher, wir sahen sie zuerst aus weiter Ferne, dann aber immer näher.
Ein vereinzelter Vogel saß an der oberen Kante des Felsens. Ich näherte mich sehr langsam und vorsichtig, um ihn nicht zu verjagen. Und wer hätte das gedacht, ich hatte hier ein kleines Supermodel vor der Linse. Meine Anwesenheit störte ihm (oder ihr?) gar nicht, im Gegenteil sogar, ich hatte das Gefühl es gefiel dem Kleinen.
Die Papageitaucher graben für ihre Eier Gänge in die Erde, die bis zu einem Meter tief sind. Bei so einer großen Kolonie kann man sich vorstellen wie durchlöchert der Boden sein muss.
Es wird auf einer riesengroßen Tafel am Anfang des Weges erklärt, dass es lebensgefährlich ist, nahe an die Felskante zu gehen. Denn der löchrige Untergrund kann sehr schnell nachgeben, und dann kann man nur noch hoffen, dass man nicht in die Tiefe fällt, denn wenn schon, dann ist das ein Todesurteil.
Ich näherte mich also – wie beschrieben – auf meinem Bauch liegend und ganz vorsichtig krabbelnd dem Papageitaucher. Irgendwann traute ich mich dann aber nicht mehr weiter, aber dank meines Teleobjektivs war ich hautnah am Vogel. Einfach wunderbar!
Irgendwann flog mein kleiner Freund dann auf einen Vorsprung etwas unterhalb von mir, und somit beschlossen wir, dass ich genügend tolle Bilder im Kasten hatte, und wir uns wieder auf den Heimweg machen werden.
Nur wenige Schritte später sahen wir einen wild lebenden Polarfuchs. Da meine Kamera absolut falsch für das sich bewegende Tier eingestellt war, war ich leider zu langsam um Bilder von der Nähe zu bekommen. Schlussendlich ist nur ein akzeptables Bild dabei entstanden. Zwar nichts so besonderes als Bild, aber der Moment bleibt ewig!
Ein Bild machte ich noch vom Felsen, und dann ging es wieder zurück zum Auto. Seht ihr die unzähligen Vögel? Hunderte sind alleine auf dem Bild zu finden..
Wer mal in Island in den Sommertagen ist, und wen es in die Westfjorde verschlägt: ihr müsst euch unbedingt Látrabjarg ansehen!
Es ist einfach ein absoluter Wahnsinn! Ein kleiner Tipp noch am Rande: die Papageitaucher sind unter Tags meist auf dem Meer um Fische zu fangen und in den frühen Morgenstunden sowie am Abend zurück am Fels.
Wir fuhren die über 40 Kilometer lange Schotterpiste wieder zurück und danach noch einige Kilometer über Asphaltstraße in unser nächstes Gästehaus.
Insgesamt 4 Blogbeiträge gibt es noch mit Island Bildern, und danach war’s das für die Reise vom Mai 2017. Aber ich will ja nicht jammern: im Februar bin ich eine gute Woche wieder dort und fange hoffentlich wunderschönes Schneetreiben mit vereisten Pferden für euch ein.