Mit großer Freude kann ich euch heute, zum Start in die neue Woche, eines der wohl coolsten, aber auch aufwendigsten Shootings aus meiner Islandzeit präsentieren.
Alles fing mit einer simplen Idee einer Kundschaft aus Österreich an.
Sie hat ein Pferd namens Geysir und sagte mir, dass es doch cool wäre, wenn ich mal ein Pferd vor dem Geysir fotografieren würde.
Die Idee schwirrte mir einige Zeit im Kopf rum. Ich fand es immer schon cool Pferde in besonderen Locations in Szene zu setzen. Dabei wollte ich aber nichts machen, das es schon gab. Pferde vor berühmten Wasserfällen wie den Skógafoss, am Strand bei Vík, am Diamond Beach am Gletschersee Jökulsarlón gibt es genügend. Aber ein Pferd vor dem Geysir: ich fand keine Bilder davon im Netz.
Also schrieb ich einer Freundin in Island. Sie arbeitet im Tourismus und kennt viele Leute. Nebenbei hat sie selber einige Pferde und mag auch meine Fotos sehr gerne.
Sie organisierte dann das schein unmögliche Ding: dass wir mit einem Pferd zum Geysir rein durften um zu Fotografieren. Da waren einige Anrufe und ein paar Connections nötig, aber Karolin hat das Unmögliche möglich gemacht.
Vielen Dank nochmals für die Mühen!
Wir kontaktierten auch einen Reithof ganz in der Nähe, ob er gerne bei der Aktion mit an Board sein möchte. Er würde uns ein braves Pferd leihen, bekam dafür Bilder, die er für werbliche Zwecke nutzen darf. Der Herr des Hofes war einverstanden – er ist einer der Wenigen, der Reittouren nah zum Geysir anbietet.
Zwei Tage vor dem Shooting kam dann die Nachricht rein, dass der gütige Herr mit seiner Frau gesprochen hatte, und die Dame den Einfall hatte, dafür doch was zu verlangen. Umgerechnet wären das um die 500 € gewesen.
Nein Danke.
Also standen wir kurz vor dem Shooting vor der Frage, wen wir fragen könnten, welches Pferd brav ist, und wer Lust und Zeit hat.
Das Gute in Island ist, dass alle super spontan sind und jeder jeden kennt. Also fragte Katharina eine gute Freundin von ihr, Karen. Sie hat einen damals 4-jährigen Hengst in Sonderlackierung Isabellfarbwechsler, der Nerven aus Stahl hat: Aron.
Hört sich super an, nehmen wir!
Ich kann euch was sagen: ich hatte Alpträume was nicht alles schiefgehen wird. Massen an chinesischen Touristen, die vor meine Kamera stürmten um auch Bilder zu bekommen; ein durchdrehendes Pferd; kurzfristige behördliche Probleme; ein Geysir, der nicht mehr ausbricht, ….
Als die ganzen großen Reisebusse am Abend meines zweiten Tages in Island weg waren, rollte gemütlich ein Auto mit Pferdeanhänger auf den Parkplatz zu. Darin war der Hengst Aron, gerade eben von der monatelangen Pause auf der Weide eingesammelt, die Besitzerin Karen, und Katharina.
Wir putzen am hintersten Eckchen des Parkplatzes den Hengst, knipsten noch seine Hufe (Maniküre und Pediküre vor einem Shooting muss einfach sein 😉 ), und dann begaben wir uns vorsichtig in die Nähe vom Geysir.
Aron war von Anfang an unglaublich ruhig, und lies alles mit sich machen.
Er zuckte bei dem ersten Ausbruch des Geysirs zwar etwas zusammen, eine halbe Sekunde später war es ihm aber schon wieder egal.
Wir waren super happy mit seiner Reaktion und legten los.
Alle meine Alpträume blieben zum Glück aus. Keine nervigen Touristen, unglaublich braves, liebes und kooperatives Pferd und keine Probleme.
Nach einer guten Stunde war das Licht dann relativ weg und wir packten unsere Sachen wieder zusammen – alle mit einem Lächeln im Gesicht.
Ich bekam genau die Bilder die ich mir gewünscht hatte.
Vielen Dank an die Beteiligten! Ohne euch wäre es nicht möglich gewesen!
Ich hoffe euch gefallen die Bilder genau so wie mir. 😉
Noch eine kurze Info am Rande: die Islandausschreibung für die Fotoerlebnisreise im Oktober 2019 in Island ist fertig. Wer mal rein schauen möchte: schreibt mir einfach kurz – und unverbindlich!